Veröffentlicht: 06.01.2020

Blog #13: Installation der Außenhülle

Pünktlich einen Tag nach Fertigstellung der Haus-Hülle kommt auch schon die Lieferung der Außenhaut für die Außendämmung. Wie im letzten Blogbeitrag berichtet, ist das Tragwerk unserer Haushülle nur innen einseitig mit einer OSB-Platte beplankt. Nach außen zeigt sich noch das 20 cm starke Ständerwerk, dem wir nun eine Außenhaut verpassen. Die besteht aus 60 mm starken Holzweichfaserplatten von Steico. Genaue Bezeichnung Steico Protect H. Wir ordern die Platten im handlichen Format von 1350 x 600 mm. Sie sind mit Nut und Feder ausgerüstet. 

Warum haben wir uns für Holzweichfaserplatten von Steico entschieden?

Die Holzweichfaserplatten sind aus einem natürlichen Material - nämlich Holzfasern - im Nassverfahren hergestellt. Bei diesem Verfahren erfolgt die Plattenbindung durch das holzeigene Lignin. Es werden also keine weiteren Bindemittel hinzugefügt, was die Platten ökologisch unbedenklich macht.  

Besonders wichtig war für uns die Tatsache, dass sie den diffussionsoffenen Wandaufbau unterstützen. Sie sind diffussionsoffener als die im Innenbereich eingesetzten OSB-Platten, wodurch sich ein Diffussionsgefälle von innen nach außen ergibt. So kann der im Inneren herrschende Dampfdruck nach außen abgegeben werden. Trotzdem sind sie wasserabweisend und können für eine bestimmte Zeit (ca. 4-6 Wochen) auch ohne Putz der Witterung ausgesetzt werden, ohne dass sie Schaden nehmen. 

Darüber hinaus haben die Platten eine aussteifende Wirkung auf die Hülle, was bei uns vor allem im Dachbereich gefragt ist. Deshalb setzen wir die Steico Protect H auch im Dach ein, wo sie bei der von uns verwendeten Stärke von 60 mm sogar begehbar sind.

Die Platten sind ab einer Stärke von 40 mm auch für die Einblasdämmung geeignet. Mit diesem Verfahren möchten wir unsere Wände und Decken dämmen. Das ist zwar teurer, als die manuelle Dämmung mit Mineralwolle, bietet aber eine ganze Reihe von Vorteilen, auf die ich zu gegebener Zeit eingehen werde. 

Aufgrund der hohen Rohdichte des Materials unterstützen die Steico Protect H-Platten eine lange Phasenverschiebung. Das bedeutet, dass Hitze im Sommer und Kälte im Winter erst mit einer Zeitverzögerung von 6-8 Stunden (je nach eingesetzter Wanddämmung) an den Innenraum weitergegeben wird. Sie bieten also hervorragende Hitze- und Kälteschutzeigenschaften, tragen aber auch maßgeblich zur Akustik-Dämmung bei.

Die Holzweicherfaserplatten können auch als Putzträgerplatten für die Putzsysteme von verschiedenen Herstellern eingesetzt werden. Für uns ist das weniger relevant, weil wir unser Haus nicht verputzen sondern mit einer Lärchenholzfassade versehen wollen.

Weitere Infos zu den Steico Holzweichfaserplatten findest Du unter folgendem Link:
https://www.steico.com/produkte/holzfaser-daemmstoffe/steicoprotect/ueberblick/

Ferner findest Du rechts im Downloadbereich eine Broschüre von Steico zum Herunterladen, in der unter anderem auch die aussteifende Wirkung der Platten dokumentiert ist - wichtig für Deinen Statiker! 

Den günstigsten Preis finden wir beim baustoff-shop.at, wo wir dann auch zuschlagen. Neben den Dämmplatten werden auch gleich die Fermacellplatten für die Verkleidung der Innenwände sowie die Feuchtraum-Fermacell-Platten für die Bäder angekarrt. Geliefert wird das alles von der Fa. Baustoffe und Metall in Klagenfurt.

Lieferung Holzweichfaserplatten
Holzweichfasterplatten

 

Der Wandaufbau unseres Hauses sieht im Wesentlichen wie in der nachfolgenden Grafik gezeigt aus:

Wandaufbau

 

Einige in der Legende im obigen Bild aufgeführten Baumaterialien wurden durch andere ersetzt. Unser Wandaufbau sieht wie folgt aus - von innen nach außen:

- 15 mm OSB-Platte
- 200 mm Ständerwerk, dessen Hohlräume mit Zellulosefaser ausgefflockt werden 
- 60 mm Holzweichfaserplatte von Steico
- Konterlattung 60 mm
- Querlattung 40 mm
- Außenfassade in Boden-Deckelschalung aus Lärche 140 x 19 mm

Mit einer Dämmstärke von 275 mm kommt unser Haus in Verbindung mit dreifachverglasten Fenstern auf eine Dämmwirkung, die dem österreichischen Niedrigenergiehaus-Standard und dem deutschen KfW 55-Niedrigenergiehaus-Standard entspricht. Noch wichtiger aber ist uns der dampfdiffussionsoffene Aufbau der Wände. Damit ist gewährleistet, dass die Wände „atmen“ können und Wasserdampf von innen nach außen abgeführt wird. Durch die Lattung der Fassade ergibt sich eine hervorragende Hinterlüftung, wo die Luft zirkulieren und den nach außen transportierten Wasserdampf ablüften kann.

Bevor wir uns ans Werk machen, besorge ich vom LAGERHAUS stabile Plastikfolien, mit denen wir die Fenster provisorisch dicht machen. Bei schönem Wetter werden die nach oben gerollt, bei schlechtem bleiben die Luken einfach dicht. Das muss solange herhalten, bis unsere Fenster geliefert werden. 

Regenschutz für die Fensteröffnungen

Bis unsere Fenster geliefert werden, müssen wir sie mit einem provisorischen Schutz aus stabiler Kunststoffplane schließen damit es uns nicht in die Bude regnet. 

 

Fensterschutz

Als das erledigt ist, machen sich Charly und ich ans Werk der Hütte nun auch eine Außenhülle zu verpassen.

 

Montage Holzweicherfasterplatten

Die Montage der Holzweichfaserplatten von Steico ist denkbar einfach. Es reicht, jede Platte mit zwei Tellerschrauben an das Ständerwerk zu schrauben. Die Platten sind mit Nut und Feder ausgestattet, was eine winddichte Verbindung der Platten untereinander gewährleistet. 

 

finale Fixierung der Holzweichfaserplatten durch Konterlattung

Die endgültige Fixierung der Holzweichfaserplatten erfolgt durch die Konterlattung, die durch die Weichfaserplatten mit dem Ständerwerk verschraubt wird. 

 

Auf das richtige Maß werden sie entweder mit der Kreissäge oder mit der Kappsäge geschnitten.

Zuschnitt auf der Kreissäge
Zuschnitt auf der Kreissäge
Zuschnitt auf der Kappsäge
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