Veröffentlicht: 30.11.2019

Blog #8: Konzeption unseres < 100.000,- Euro Hauses

Nach der Idee zum Selbstbau unseres Hauses im Jahr 2008 war erst mal eine Zeitlang Ruhe, bis ich die Idee 2012 meinem Kumpel Charly gegenüber erwähnte. Dessen Aussage: „Das ist für 50.000 Euro möglich“, elektrisierte mich. Für mich war Hausbau ziemlich weit entfernt, weil ich es in meiner Wahrnehmung irgendwo jenseits der 200.000 Euro ansiedelte. Ist ja auch logisch, wenn man von den landläufig bekannten Kosten für ein schlüsselfertiges Haus von ca. 2.000 Euro pro  Quadratmeter ausgeht. Die durchschnittlichen Gebäudekosten für ein Einfamilienhaus ab Oberkante Bodenplatte lagen in Deutschland im Jahr 2013 bei 165.000 Euro. Das waren die Zahlen, die ich damals, zu Beginn unserer Planungs- und Konzeptionszeit recherchierte.

Mit dem Selbstbau unseres Wohnmobils war aber nun mal die Idee vom Selbstbau unseres Hauses geboren. Und im Haussektor ist es nicht anders als beim Womo: Die Kosten für das fertige „Produkt“ teilen sich in etwa hälftig auf das Material und die Dienstleistung auf. Baut man nun selbst, kann man ca. 40 Prozent der Kosten sparen, denn den einen oder anderen Handwerker benötigt man eben, und sei es nur aus rechtlichen Gründen oder aus Gründen der Gewährleistung.

Planungsmeeting

Eines der frühen Planungsmeetings mit Charly im Jahr 2013. 

 

Also bat ich Charly, mir das Konzept seines 50.000 Euro-Hauses mal genauer zu erläutern. Die Eckdaten dazu sind relativ schnell umrissen.

·        Bauweise: Eingeschossige Holz-Ständerbauweise (auch Holz-Riegelbauweise genannt) ohne Keller

·        Wohnfläche: ca. 63 m²

·        Grundriss: Ein großer Wohn-, Ess- und Küchenbereich, ein Schlafzimmer, Bad und kleiner Technik- und Hauswirtschaftsraum. That´s it.

·        Dach: Pultdach, mit Trapezblech eingedeckt.

·        Heizung: Pelletofen mit Infrarot-Heizung bzw. elektrischen Heizplatten im Bad.

·        Warmwasserbereitung: Je ein Durchlauferhitzer in Küche und Bad.

Grundriss des 50.000 Euro Hauses

Charly´s Grundriss für sein 50.000 Euro Haus mit 63 m² Wohnfläche.

 

Gemeinsam sind wir die einzelnen Gewerke durchgegangen und haben die Kosten für die Baumaterialien ermittelt. Am Ende sind wir bei 45.000,- Euro Materialkosten für das Gebäude ab Oberkante Bodenplatte stehen geblieben, wohlwissentlich, dass wir sicher den einen oder anderen Brocken vergessen hatten. Das war im Jahr 2013. Man darf davon ausgehen, dass man für das gleiche Haus heute nach all den Preissteigerungen im Baubereich sicherlich rund 80 bis 100 Prozent mehr benötigt.

Damit hatten wir Charly´s Aussage plausibilisiert, dass ein Hausselbstbau für 50.000 Euro möglich sei. Selbst wenn die Hülle des Hauses von einer Fachfirma errichtet werden würde – was im Falle einer Finanzierung vom Kreditgeber gefordert wird – würde sich der Preis nur um ca. 10.000 Euro erhöhen.

Damit war ich gänzlich angefixed von der Idee, unser Häuschen selbst zu bauen. Denn mit diesen Kosten rückte unser Haus plötzlich in realisierbare Nähe. So sehr, dass wir auch gleich ein bisschen größer planten. Denn wir wollten auf jeden Fall ein separates Arbeitszimmer haben. So entstanden in der Folge eine Reihe von Grundrissen mit zwei und drei (Schlaf-)Zimmern. 


Erste Grundrisse

Dieser Grundriss mit rund 85 m² Wohnfläche drückt in etwa unseren Raumbedarf aus und unsere Vorstellung, wie die Raumaufteilung sein sollte.


Erste Grundrisse

Alternativ haben wir einige andere Grunndrisse entwickelt, die mal größer und mal kleiner ausgefallen sind. Darunter auch solche mit drei (Schlaf-)Zimmern. In der rechts nebenstehenden Galerie sind noch weitere Grundrisse und Außenansichten abgelegt. 

 

Alternative Außenansichten und Dachkonstruktionen

 

Erste Außenansichten

Ursprünglich planten wir ein Pultdach und eine Außenfassade aus Holz-Rhombusleisten, was dem Haus eine relativ moderne Optik gegeben hätte. Bezüglich der Dachneigung stellten wir verschiedene Überlegungen an. Ausgehend von einer Südausrichtung der Terrasse wäre es für Solarmodule auf dem Dach von Vorteil, wenn das Dach nach Süden geneigt wäre. Allerdings würde sich damit nur eine minimal erhöhte Deckenhöhe im nach Süden ausgerichteten Küchen-, Ess-  und Wohnbereich ergeben. 

 

Erste Außenansichten

Alternativ Erweiterung der Nordseite um einen Carport.

 

Erste Außenansichten

Würde das Dach nach Süden hin ansteigen, ergäbe sich eine größere Deckenhöhe im Wohnraum, aber die Dachneigung wäre für die Stromgewinnung mittels Solarmodulen kontraproduktiv. 

 

Erste Außenansichten

Mit zwei gegenläufigen Pultdächern auf Haus und Carport hätten wir zwei Vorteile miteinander kombinieren können: Die größere Deckenhöhe im Wohnraum und die nach Süden geneigte Dachhälfte für die Anbringung von Solarmodulen. 

Soweit gingen die Planungen im Jahr 2013. Aber es kamen neue Player ins Spiel, die dem Ganzen eine professionelle Note geben sollten. Dazu mehr im nächsten Blog-Beitrag. 

 

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