Veröffentlicht: 11.04.2022

Blog #59: Habe fertig – zumindest fast.
Bilder von den fertigen Räumen.

Bei all der Bauerei nähert man sich irgendwann dem Tag des Einzugs. Den hätten wir beinahe verpasst. In unserem kuscheligen „Sternchen“ wohnend – so heißt unser Wohnmobil – haben wir schleichend immer mehr Lebensfunktionen ins Haus verlegt und irgendwann mal die Entscheidung getroffen, auch die erste Nacht im Haus zu verbringen. Zuvor haben wir schon monatelang die Toilette, dann die Dusche, schließlich die Küche und final dann auch das Schlafzimmer genutzt und dann einfach definiert, dass wir eingezogen sind. Solch einen schleichenden Prozess kann man sich natürlich nur dann leisten, wenn man mietfrei in seinem Wohnmobil auf dem Grundstück lebt und es nicht wirklich einen Grund gibt, den Einzug auf Biegen und Brechen am Tag X durchzuziehen. So war unser Einzug ziemlich unspektakulär, außer dass wir die erste Nacht im Haus mit einer Flasche Sekt gebührend gefeiert haben.


Mit den Bildern von der (fast) fertigen Hütte will ich auch ein bisschen was zum Raumkonzept, von der Idee der einzelnen Räume und ihrer Gestaltung erzählen. Allerdings müssen wir den Arbeitsraum hier noch ausklammern. Denn der ist zwar schon voll möbliert, dient aber immer noch auch als Werkzeug- und Maschinenlager, weshalb es darin meist aussieht, als hätte eine Bombe eingeschlagen.


Wir betreten unser Haus durch eine Glas-Eingangstür und gelangen direkt in die Küche. Dieser Eingang ist zwar für mitteleuropäische Verhältnisse etwas unkonventionell – aber wer will schon konventionell sein? In Dänemark ist das dagegen üblich – wie ich erfahren habe. Die Glas-Eingangstür bringt nicht nur viel Licht ins Haus, sie kostet auch nur die Hälfte oder noch weniger als eine klassische Eingangstür, für die nicht selten vier-, sechs- oder gar achttausend Euronen aufgerufen werden.

Blick vom Eingang über die Küche in den Wohnraum

Blick vom Eingang über die Küche in unseren Wohnraum

 

Mit dem Betreten unseres Hauses steht man auch gleich in unserem ca. 45 m² großen Wohnraum. Man blickt über die Kochinsel zum Essplatz. Im Hintergrund erspäht man unsere Lounge-Area auf einem knapp 50 cm hohen Podest. Wir hassen den Begriff "Wohnzimmer", weil der gedanklich mit Plüsch-Sesseln und Eich-Brutal-Schrankwand einhergeht. Nein, wir sprechen von unserer Lounge- oder Lümmel-Area, auf der außer unserer Couch und einen kleinen Tisch fast nichts steht.

Die Raumatmosphäre lebt vor allem von der offenen Decke, die ihm eine Großzügigkeit vermittelt, die die reinen Maße nicht vermuten ließen. Schließlich ist der Raum zwar 12 Meter lang, aber weniger als vier Meter breit. Prägend für den Raum ist natürlich auch der gebürstete Eichenparkettboden, der Feststoffofen mit dem Edelstahlkamin vor der Natursteinwand und die Altholzverkleidungen, die ich links und rechts montiert habe und die den Raum optisch teilen. Die lange Achse ist nach Südwesten hin ausgerichtet. 

Prägend sind aber auch die warmen Wandfarben, für die wir uns entschieden haben und die unserer Meinung nach eine deutlich wohnlichere Atmosphäre schaffen als reinweiße Wände. Denn Weiß ist nur bei voller Lichteinstrahlung weiß, ansonsten immer eine Abstufung von mehr oder weniger hellem Grau bis hin zu anthrazit, je nach dem wieviel Licht einfällt. 

Apropos Licht: Größten Wert haben wir auf eine indirekte Beleuchtung gelegt, die unsere Gestaltungselemente wie die Natursteinwand, das Lounge-Podest und die Altholzverkleidungen wirkungsvoll in Szene setzt. 

Blick vom Essplatz auf den Ofen und unsere Lounge Area auf dem Podest.

Blick vom Essplatz auf den Ofen und unsere Lounge Area auf dem Podest.

Blick von der Couch in der Lounge Area in den Wohnraum.

Blick von der Couch in den Wohnraum.  

 

Unsere Lounge-Area haben wir auf einem 48 cm hohen Podest platziert. Das nimmt dem gut 12 Meter langen Raum einerseits etwas Länge, andererseits erlaubt die Erhöhung, von der Couch den Blick auf den See und die Alpen zu genießen. 

Aber auch wenn es ganz dunkel draußen ist, erfreuen wir uns an der dimmbaren Beleuchtung, mit der wir den Raum immer wieder anders inszenieren. 

Mit der dimmbaren, indirekten Beleuchtung kann der Wohnraum immer wieder neu inszeniert werden.

Noch kuscheliger wird’s wenn wir ganz auf elektrische Beleuchtung verzichten und dafür unseren Feststoffofen von Oranier anfeuern. Vor dem Ofen auf dem Boden auf Schaffellen zu lümmeln, ein Gläschen Rotwein in der Hand und in die Flammen schauen, das ist Lebensqualität!

Richtig kuschelig wird’s vor unserem Holzofen.

Richtig kuschelig wird’s vor unserem Holzofen. 


Bei Tag ist der Ofen mit dem Edelstahl-Kamin vor der Natursteinwand ein echter Eye-Catcher.

Eingerahmt vom Altholz-Gefache sieht es aus wie in einem Chalet in den Bergen – und da sind wir eben auch. 

Feststoff-Ofen von Oranier vor unserer Natursteinwand.

Feststoff-Ofen von Oranier, eingerahmt von unserer Natursteinwand und dem Altholz-Gefache. 

Tagsüber ist der Raum lichtdurchflutet, selbst wenn die Sonne nicht scheint.

Tagsüber ist der Raum lichtdurchflutet, selbst wenn die Sonne nicht scheint. 

 

Unsere Küche kommt wie in Blog #56 und #57 beschrieben von Ikea aus dem Programm METHOD. Zunächst wollten wir uns für eine graue Küche entscheiden, haben dann aber in letzter Sekunde auf schwarz umgeschwenkt und sind mit dieser Entscheidung happy. Schwarze Küche? Geht gar nicht! Werden jetzt vielleicht manche sagen. Das dachten wir auch erst, aber den Mut zu schwarz haben wir nicht bereut. Die Küche bringt einen kräftigen Kontrast zum cremefarbigen Oma-Buffet in unseren Raum und erzeugt so eine gewisse Spannung. Zu dunkel wirkt sie eigentlich nie, denn tagsüber ist der Wohnraum selbst bei bedecktem Himmel lichtdurchflutet. Dafür sorgen über 20 m² nach Südosten, Südwesten und Nordwesten ausgerichtete Fensterflächen.

Kommen wir zurück zur Küche. Edith's „must have“ war eine Kochinsel, unter der auf der Rückseite zum Essplatz hin unser Essgeschirr untergebracht ist. Die mit Glastüren versehenen Vitrinentüren sind beleuchtet und können abends schön in Szene gesetzt werden. 

Die Kochinsel war das „must have“ für Edith. Ich finde sie auch gut

Die Kochinsel war das „must have“ für Edith. Ich finde sie auch gut

 

Schwarze Küche? Wir finden, dass sie gut in unsere Hütte passt.

Die schwarze Küche bildet einen willkommenen Kontrastpunkt zum hellen Boden und den hellen Wänden.

Die schwarze Küche bildet einen willkommenen Kontrastpunkt zum hellen Boden und den hellen Wänden.

In unserer kurzen Küchenzeile steht links unser alter Kühlschrank aus gebürstetem Edelstahl, der gut mit dem Edelstahlrohr unseres Feststoff-Ofens harmoniert. Unter der Arbeitsplatte ist ein schmaler Vorratsschrank verbaut, rechts daneben die Geschirrspülmaschine und unter der Spüle das viergeteilte Abfalleimer-System von Ikea für die Mülltrennung. Ebenfalls „must have“ für Edith ist das große Keramikspülbecken von Ikea, das mit seinem vintage-Stil, dem passenden Wasserhahn und den Old-Style-Griffen gut mit dem Oma-Buffet harmoniert. 

Links hinter der Eingangstür befindet sich unsere Garderobe. Ein Schrank aus dem Ikea-Küchensystem, den ich in die dafür vorgesehene Nische eingebaut habe. 

Garderoben- und Schuhschrank aus dem Ikea Küchensystem

Garderoben- und Schuhschrank aus dem Ikea Küchensystem.

Garderoben- und Schuhschrank aus dem Ikea Küchensystem.

Garderoben- und Schuhschrank aus dem Ikea Küchensystem.


Rechts neben der Garderobe steht das alte Küchenbuffet von meiner Oma mütterlicherseits. Nach dem Tod meiner Oma hat es die letzten 50 Jahre einen Dornröschenschlaf im Keller meiner Eltern, später in dem meines Bruders gehalten und als Vorratsschrank gedient. Nun darf es als neues Highlight im Zentrum des Geschehens stehen und kommt damit zu neuen Ehren.  Meine Oma würde sich sicherlich freuen. 

Das alte Küchenbuttet von meiner Oma.

Das alte Küchenbuttet von meiner Oma kommt zu neuen Ehren.


Zwischen dem Ofen und unserer Lounge Area geht es in unser Bad. Das ist mit WC, Waschmaschine, Trockner, Badewanne, Waschbecken und Dusche bestückt. Etwas ungewöhnlich für ein Badezimmer sind die drei bodentiefen Fenster, von denen eines als Tür ausgelegt ist. Sie weisen nach Nordosten und führen in den Bereich vor unserem Haus, wo die Natursteinwand aufgeschichtet ist. 

Unser Plan ist es, oberhalb der Natursteinwand eine dichte Hecke zu pflanzen und dann abends die Natursteinwand zu beleuchten, so dass sie vom Bad aus sichtbar ist. 

 

Dem Bad wollen einen leicht indischen Touch verleihen.

Dem Bad wollen einen leicht indischen Touch verleihen. 

 

Im Bad mischen wir frische Farben in Form von zwei verschiedenen Türkistönen mit einer weißen Decke, unserem Eichenparkettboden, Altholzelementen und einem indischen Schränkchen. Damit möchten wir einen leicht indisch angehauchten Touch erzielen und eine gemütliche Atmosphäre schaffen. 

 

Die Toilette ist hinter einem Gefache aus Altholz „versteckt“.

Die Toilette ist hinter einem Gefache aus Altholz „versteckt“.

Zugang zum Schlafzimmer über das Bad.

Vom Bad aus gelangt man in unser Schlafzimmer.

Kühle Farben im Schlafzimmer.

Unser Schlafzimmer haben wir in einem ruhigem Taubenblau bzw. Hellblau gehalten. 

Atmosphäre durch die Beleuchtung.

Auch hier schafft die entsprechende Beleuchtung eine heimelige Atmosphäre.


Zuguterletzt gewähren wir Euch noch einen Blick in unser Gäste-Bad. 

Gäste-WC

Gäste-WC

Gästedusche

Der Duschvorhang in der Gästedusche wird noch durch eine Glastür ersetzt. 


Damit sind wir fast durch. Wie erwähnt ist unser Arbeitsraum und die Empore darüber mit unserem Gästebett noch nicht ganz fertig und deshalb noch nicht vorzeigbar. Die Bilder werden nachgeliefert, sobald dort der letzte Schliff getan ist. 

 

Im nächsten Blogbeitrag geht es um die Verkleidung des Haus-Sockels mit Natursteinen. 

 

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