Weiter geht’s mit dem dritten und letzten Teil meiner Altholzarbeiten. In Blog #53 habe ich vom Altholz-Einsatz im Bad berichtet, im Blog #54 in unserem Lounge- und Essbereich. Im aktuellen Blog möchte ich noch die Arbeiten an der Mittelwand in unserem Wohnbereich beschreiben sowie letzte Arbeiten in der Küche und im Bad.
Wie man auf zahlreichen Bilder in früheren Blog-Beiträgen gesehen hat, habe ich rund um die Türen in der Mittelwand auf eine Verkleidung mit Fermacell verzichtet. Meine Idee war hier so etwas wie einen überdimensionalen Setzkasten in der Vertikalen aus Altholz zu bauen. Allerdings verwerfe ich die Setzkasten-Idee bald wieder, weil das Ganze zu kleinteilig, zu aufwändig und zu verspielt wirken würde. Sie soll nur in Form von unregelmäßig angebrachten Regalbrettern angedeutet werden.
Bei der Zusammenstellung der Bretter achte ich darauf, dass diese möglichst unterschiedlich in Farbe und Maserung sind. So ergibt sich ein lebhafteres Bild. Will man es lieber ruhiger, dann sollte man die Bretter ein wenig farblich sortieren.
Noch wichtiger ist es, dass die Bretter die gleiche Stärke aufweisen, sonst funktioniert der Stoß auf Gehrung nicht.
Zunächst verkleide ich die gesamte Fläche mit Altholz. Danach werden Regalböden eingezogen.
Das gleiche geschieht mit der Wandfläche zwischen Essbereich und Küche. Zwischen Tür und Natursteinwand wird sie mit Altholz verkleidet.
So langsam bekommt das Ganze ein Gesicht. Es fehlen nur noch die Regalböden.
Die Regalbretter werden mit Lamellos befestigt. Dazu fräse ich mit der Lamellofräse Nuten in die Bretter …
… und in die Altholzwand. Darin werden Lamellos verleimt, auf die dann die Regalböden aufgesteckt und ebenfalls verleimt werden.
Lamellos einsetzen und verleimen.
Die ersten Regalböden sind montiert.
Die untersten Regalböden zwingen mich mal wieder zu Boden.
Am Ende fügen sich die beiden Altholz-Gefachwände zusammen mit der Natursteinwand und dem Kaminofen zu einem harmonischen Ganzen, das einen Eye-Catcher im Raum darstellt.
Am Abend mit der entsprechenden Beleuchtung kommt vor allem die Natursteinwand so richtig zur Geltung. Wenn dann noch der Ofen brennt, dann wird’s richtig kuchelig. Wir finden's urgemütlich und erfreuen uns täglich am Chalet-Charakter unseres neuen Hauses.
Wenden wir uns der Küche zu. Hier soll ein ausgehöhlter Altholzbalken direkt neben dem Eingang den erforderlichen „Kabelkanal“ schaffen, um direkt am Eingang einen Lichtschalter montieren zu können. So sparen wir uns eine flächige Installationsebene, die den gesamten Raum um circa 15 cm schmaler machen würde.
Mit der Handkreissäge und der Führungsschiene schneide ich im Abstand von circa einem Zentimeter 4 cm tiefe Streifen in das Holz und breche anschließend das Holz mit dem Stemmeisen heraus.
Mit der Handkreissäge wird der so entstandene „Kabelkanal“ geglättet und gesäubert. Im Hohlraum des Balkens führe ich Stromleitungen nach oben, um dort weitere Leuchtmittel anschließen zu können.
Den solchermaßen ausgehöhlten Balken montiere ich zwischen Tür und Fenster im Eingangsbereich. Darüber installiere ich einen Querbalken, an dem zukünftig weitere Leuchten montiert werden.
Die Schnittkanten der Balken oder sichtbare Rückseiten von Regalböden, wie beispielsweise im Essbereich oder im Bad, werden ebenfalls mit Nadelholzvergrauer von Natural behandelt, um auch diesen Flächen eine Altholzoptik zu verpassen.
Genauso verfahre ich mit dem Altholzbalken über unserer Kochinsel. Auch er wird innen ausgehöhlt, damit die Leitungen für die Leuchten darin Platz finden. Dann verschraube ich vier Ösen auf dem Balken, ...
… an denen er mit schwarz lackierten Seilspannern und Karabinerhaken an den von der Decke abgehängten Ketten aufgehängt wird.
Die Seilspanner erlauben es, dass ich den Balken absolut waagrecht ausrichten kann.
Zum Schluss geht es noch einmal ins Bad. Hier haben die Zimmerer einen kleinen Fehler gemacht und die Wand zwischen WC und Waschbecken etwa 50 cm zu kurz ausgeführt. Macht aber nix, denn so habe ich endlich wieder einen Grund, meinem neuen Hobby zu frönen: Altholz verbauen. Ähnlich wie im Wohnzimmer soll hier ein Gefache entstehen, das im unteren Teil geschlossen ist und Sichtschutz für die Toilette gewähren soll. Im oberen Bereich lasse ich es offen, damit man dort Handtücher lagern oder mit Bad-Accessoires dekorieren kann. Wie ich meine Edith kenne, wird die das schon stylisch ausgestalten.
Den Abschluss bildet ein breiter Altholz-Balken, dessen Innenseite ich mit Nadelholzvergrauer von Natural streiche. Er wird mit Regalbrettern aus Altholz auf Distanz gehalten und dann das Ganze untenrum auf der Badseite mit Altholzbrettern verschlossen. Auf der WC-Seite bleibt es offen. Hier steht ein Mülleimer und auf dem Regalboden kann Toilettenpapier gelagert werden.
In die geschlossene Vorderseite werden Lichtschalter und Steckdosen eingebaut.
Die Regalfachböden baue ich entweder aus Nutz-und-Feder-Abfallbrettern …
… oder ich fräse mit der Lamello-Fräse Schlitze in die Bretter und verleime sie mit Lamellos.
Zum Schluss baue ich noch aus einer Dreischichtplatte einen Waschtisch und runde diesen passend zur Form unseres Waschbeckens ab. Nach dem Streichen mit Holzlasur passt die Platte prima zu unserem Altholzgefache im Bad.
Resumee: Keine Frage, dass das alles sehr viel mehr Arbeit war, viel mehr Zeit und auch Geld gekostet hat, als die Wand einfach mit Fermacell zu verkleiden, zu spachteln und zu streichen.
Mit der Natursteinwand und den Altholzverkleidungen hat sich unser Häuschen zu einem kleinen „Chalet“ entwickelt, das einen sehr eigenen Charakter versprüht. Ob einem das gefällt oder nicht ist natürlich Geschmackssache. Wir fühlen uns in unserer Hütte auf jeden Fall sauwohl und genießen die indirekte Beleuchtung am Abend und das knisternde Kaminfeuer.
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