Im Teil 1 unseres Estrich-Themas, Blogbeitrag #34, haben wir die Aufgaben eines Estrichs, unsere Gründe für einen Trockenestrich im Allgemeinen und für das Lithotherm-Trockenestrich-Systems im Besonderen erläutert. Im heutigen Blog-Beitrag geht es um die Fortsetzung der Arbeiten, das Verlegen der Lithotherm-Formplatten, der Holzprofilleisten und der Sound-Strips von Steico. Die haben – wie bereits erwähnt - die Aufgabe, Trittschall vom Boden, den Formsteinen oder den Holzprofilleisten nicht auf die Wände zu übertragen.
Der Randstreifen wird zwischen die Formplatten bzw. Holzprofilleisten und Wand eingeklemmt und direkt darüber mit dem Cuttermesser abgeschnitten. Dann kann mit dem Verlegen der Formplatten begonnen werden.
Werden die Formplatten ohne die Holzprofilleisten verlegt, müssen die Platten um eine halbe Platte versetzt angeordnet werden, um Kreuzfugen zu vermeiden.
Vor dem Verlegen der Heizrohre saugt Edith Schmutz und Lavastein-Partikel aus den Nuten der Formsteine, damit die Heizrohre nicht gequetscht oder gar beschädigt werden.
Sobald alle Formsteine in einem Raum platziert sind, kann mit der Verlegung der Systemrohre begonnen werden. Der Verlegeabstand richtet sich nach der geforderten (oder benötigten) Heizlast. Je enger der Verlegeabstand, desto niedriger ist in der Regel die Vorlauftemperatur. Die Heizkreislänge sollte 100 lfm nicht überschreiten. Das entspricht in etwa einem Flächenbereich von 15 bis 20 Quadratmetern. Je Flächensegment werden zwei Heizkreisläufe gegenläufig verlegt, so dass der kühlere Rücklaufbereich des einen Kreislaufs neben dem wärmeren Vorlaufbereich des gegenläufigen Heizkreises verläuft.
Unser Installateur und Heizungstechniker hat uns empfohlen, jede zweite Nut zu verwenden, weil damit die Vorlauftemperatur reduziert werden kann.
Es ist von Vorteil, wenn ein Helfer das Systemrohr von der Rolle abwickelt, während man die Leitungen in die Nuten verlegt.
Am Kopf- und Fußende der Platten sollten bis zur Wand 8 bis 12 cm Raum gelassen werden, damit ausreichend Platz für die Umkehrbögen in den Systemrohren bleibt.
Achtung: Wenn die Rohre von anderen Räumen hier ebenfalls durchgeführt werden, muss der Abstand entsprechend vergrößert werden.
Dabei sollte man berücksichtigen, dass genug Raum vorhanden ist, damit Zu- und Ableitungen mit Rohrisolierungsschläuchen gedämmt werden können. So geht möglichst wenig Heizwärme verloren. Hier kann auch noch die eine oder andere Elektrikleitung mit Schlauch verlegt werden.
Die Hohlräume werden nach der Verlegung der Rohre mit CEMWOOD-Holzspänen aufgefüllt und geglättet.
Damit die Formplatten versetzt angeordnet werden können, müssen einige Platten in der Mitte getrennt werden.
Dazu habe ich mir eine leistungsstarke Flex mit einem Diamantblatt gekauft, denn mit herkömmlichen Trennscheiben kommt man mit dem Wechseln derselben kaum nach.
Diese Arbeit kann man sich sparen, wenn man einen ausreichend hohen Bodenaufbau hat, bei dem die Schüttung oder der Zementestrich alle Installationsleitungen überdeckt. Bei unserem nur 17 Zentimeter hohen Bodenaufbau ist das leider nicht immer der Fall. Deshalb würde ich auf jeden Fall eine Aufbauhöhe von 20 bis 22 Zentimeter empfehlen.
Leider müssen auch die Formplatten ausgeschnitten werden, damit die Leitung Platz hat.
Unter den Duschwannen verlege ich ebenfalls Heizrohre. Damit ist sichergestellt, dass die Duschwannen schon vortemperiert sind, wenn man duscht.
So arbeiten wir uns durch alle Räume, bis schließlich der gesamte Estrich verlegt ist. Zugegeben: Es war viel Arbeit. Aber die Genugtuung, es selbst gemacht zu haben und zu wissen, wo welche Leitungen wie verlegt sind, geben einem doch ein gutes Gefühl.
Auf diesem Bild ist der gesamte Bodenaufbau noch einmal im Querschnitt sichtbar.
Von oben nach unten:
Wildbrett Landhausdiele Dreischicht Eichenparkett 15 mm
Trennvlies 2 mm
Lithotherm Lavasplitt Formplatte mit eingelegtem Lithotherm Systemrohr 45 mm
10 mm Holzweichfaserplatte von Steico
20 mm Holzweichfaserplatte von Steico
80 mm CEMWOOD Trockenausgleichsschüttung
UMODAN Trennfolie
Bodenplatte
Summe: 17 cm Aufbauhöhe, und damit mindestens 3 cm zu wenig :-(
Im nächsten Blog-Beitrag geht es ums Spachteln und Schleifen der Wände.