Das Thema Fenster gestaltete sich bei uns ein bisschen trickreich. Eigentlich hätten die Fenster sechs Wochen nach Errichtung der Haushülle kommen sollen. Wir waren uns mit einem Hersteller aus Deutschland schon handelseinig. Doch leider hat uns der kurz vor Lieferung der Fenster aufgrund der großen Distanz zwischen Deutschland und Kärnten abgesagt. Nun war guter Rat teuer und die Suche nach einem Lieferanten begann von neuem. Doch diesmal konzentrierten wir uns auf Hersteller aus der näheren Umgebung.
Beim Hersteller REKORD in Stadelbach sind wir schließlich nicht nur fündig geworden, sondern haben auch das gute Gefühl, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Der akzeptable Preis, 20 Jahre Langzeitgarantie, die Nähe zum Hersteller, falls doch mal etwas sein sollte, Design und Funktionalität der Fenster und nicht zuletzt rekordverdächtige 9 Arbeitstage Lieferzeit gaben den Ausschlag für REKORD. Vertriebsleiter Daniel Osmalz hat uns im neuen Schauraum die verschiedenen Fenstertypen und deren Ausstattungsvarianten gezeigt und uns über deren Vor- und Nachteile beraten. Klar war für uns aber von vorne herein, dass es dreifachverglaste Kunststofffenster sein mussten, um unser gestecktes Budgetziel von € 100.000,- für unser Haus zu halten.
Aufgrund der Lärchenverschalung unseres Hauses konnten wir uns allerdings nicht wirklich mit der Außenfarbe weiss für die Fenster anfreunden. So überlegten wir, ob wir die Fenster folieren oder mit einer Aluschale versehen lassen sollten. Nach Abwägen aller Vor- und Nachteile entschieden wir uns, die Mehrkosten für die Aluschale in Kauf zu nehmen.
Pünktlich zwei Wochen nach Auftragsvergabe sind die Fenster ab Werk in Stadelbach abholbereit. An einem neblig kalten Morgen rollt der Transporter von Jürgen Lenhardt – Einbaupartner von REKORD - über unsere Schottereinfahrt. Auf der Ladefläche die kostbare Fracht, die uns zukünftig nicht nur einen Ausblick auf die schöne Kärntner Landschaft verschaffen, sondern vor allem ein Ende des Frierens bescheren sollte. Denn der hereinbrechende Winter will nicht wirklich auf unsere Fenstermisere Rücksicht nehmen.
So sind wir mehr als glücklich, Stund' um Stund' ein weiteres Fenster dort zu sehen, wo kurz zuvor noch ein riesiges Loch in der Hülle unserer Hütte klaffte.
Wenn man weiß wie es geht, ist der Einbau der Fenster kein Hexenwerk. Aber die 20-jährige Gewährleistung der Fenster setzt eben auch voraus, dass die Fenster von einem Fachbetrieb eingebaut werden. So bleibt mir mehr oder weniger nur, dem Einbauteam über die Schulter zu schauen, blöde Fragen zu stellen und das Ganze fotografisch zu dokumentieren.
Die Fenster werden nicht am Stück geliefert, sondern Außenrahmen, Innenrahmen und Gläser separat.
Als erste Maßnahme werden die Fensterrahmen mit doppelseitigem Dichtband beklebt. Das Klebeband wird auf dem äußeren Fensterrahmen angebracht und nach dem Einbau auf der Innenseite des Gebäudes auf den Holzrahmen geklebt.
Als erster Einbauschritt wird der Außenrahmen im Fensterausschnitt platziert, vermittelt und mit der Wasserwaage sowohl waagrecht als aus senkrecht ausgerichtet.
Unter dem Fenster werden Distanzklötzchen aus Kunststoff platziert, damit ein Spalt unter dem Fenster entsteht, der später genauso wie die Spalte links, rechts und oben ausgeschäumt wird.
Am oberen Rand wird das Fenster mit einem kleinen, von Hand aufblasbaren Luftkissen fixiert.
Hier sieht man schön, wie das Fenster im Fensterausschnitt vermittelt eingesetzt ist.
Ist das Fenster richtig ausgerichtet, wird es mit je zwei Schrauben auf jeder Seite im Fensterausschnitt verschraubt.
Schraube für den Fenstereinbau.
Danach wird der Spalt rund um das Fenster mit Fensterschaum ausgeschäumt.
Wenn das Fenster final platziert ist, wird das in den Innenraum gerichtete Klebeband mit dem Holzrahmen des Fensterausschnitts luftdicht verklebt.
Erst jetzt werden die dreifachverglasten Scheibenpakete in den Fensterrahmen eingesetzt.
Die Scheiben werden nur durch die vier passgenau zugeschnittenen Rahmenleisten fixiert …
... die Jürgen mit dem Kunststoffhammer in ihren Sitz klopft. Zunächst werden die Leisten oben und unten platziert, danach folgen die Leisten links und rechts.
Nach dem Abschneiden des ausgehärteten Schaums rund um die Fenster …
… wird auch außen ein wasserdichtes Klebeband links, rechts und oben um das Fenster angebracht, das verhindert, dass Schlagregen in den Spalt rund um das Fenster eindringen kann. Am unteren Fensterrand werden später noch die Fensterbretter installiert. Deren Einbau schildere ich im nächsten Blogbeitrag.
Das schwarze Dichtband wird zu einem späteren Zeitpunkt noch von der Fensterleibung überdeckt, so dass man davon nichts mehr sieht.
Endlich: Wir haben wieder Durchblick und es ist gleich deutlich wärmer im Haus, wenn der Wind nicht mehr durchblasen kann.
Auch von außen macht das Haus jetzt eine bessere Figur …
und die anthrazitfarbenen Aluschalen passen deutlich besser zum Haus, als wenn wir die Fensterrahmen weiß belassen hätten.
Im nächsten Blogbeitrag erläutern wir den Einbau der Fensterbänke.