Als erstes reißen die Jungs mal das mühevoll gedeckte Dach wieder zusammen. Nicht ganz, aber die erste Reihe Ziegel und sämtliche Ortgangziegel müssen entfernt werden, damit die Haken für die Dachrinnen an die Dachlatten angenagelt werden können. Schade eigentlich, aber das geht wohl nicht anders, denn sonst müssten ja gleich zu Beginn der Dachdeckerarbeiten die Dachrinnen montiert werden.
Nachdem die erste Ziegelreihe entfernt ist, wird das Kaltdach mit Vogelschutzgitter dicht gemacht.
Das Vogelschutzgitter verhindert, dass Vögel und kleine Nager unter unserem Dach nisten.
Der erste Haken wird mit dem Biegewerkzeug zurecht gebogen …
… und zwar so, dass die Dachrinne im wahrsten Sinne des Wortes im Wasser hängt.
Danach wird der letzte Haken beim Ablauf der Dachrinne mit einem Gefälle von ca. 3 % montiert.
Zwischen dem ersten und dem letzten Haken wird eine Schnur gespannt und der letzte Haken so hingebogen, dass über die gesamte Länge ein Gefälle von ca. 3% entsteht.
Alle weiteren Haken werden dann entlang der Schnur angeschraubt und hingebogen. Eigentlich kein Hexenwerk, wenn man weiß wie es geht. Das entsprechende Biegewerkzeug für die Haken sollte man allerdings parat und die Dachrinnen, Vogelschutzgitter usw. in den richtigen Maßen bestellt haben.
Dann wird der Ablauf darauf gesteckt und innen mit Silikon verfugt.
Sieht doch sehr ordentlich aus.
Die Jungs machen einen guten und schnellen Job. Nach rund drei Stunden reiten sie schon wieder vom Hof und alles ist gut. Saubere Arbeit, meine Herren!
Ein kleiner Wehrmutstropfen bleibt allerdings noch.
Als ich auf dem Gerüst die Spenglerarbeit begutachte fallen mir die Silikonfugen an den Stößen der einzelnen Dachrinnenelemente auf. Die sehen aus, als hätten Erstklässler gerade ihre erste Bastelstunde mit Silikon hinter sich gebracht. Leider sind die Fugen schon ausgetrocknet, sonst hätte ich sie mit etwas Spüliwasser geglättet.
Super verfugt, meine Herren. Das hätte ich selbst nicht hässlicher hinbekommen ☹