Veröffentlicht: 20.01.2020

Blog #15: Bau des Dachüberstands

Nachdem das Dach mit den 6 cm starken Holzweichfaserplatten von Steico geschlossen ist, gilt es den Dachüberstand zu bauen. Denn so abgeschnitten, wie unsere Hütte aktuell aussieht, schmeichelt das nicht gerade einem ästhetisch anspruchsvollen Auge. 

Dachüberstand fehlt

So „abgesägt“ kann das Dach an den Giebelseiten nicht bleiben. Und auch über den Dachsparren bedarf es einer Deckung. 

Das Ganze hat also einerseits einen ästhetische Aspekt, der vom persönlichen Geschmack abhängt, auf der anderen Seite gilt es aber auch einen gewissen Wetterschutz für die Fassade zu schaffen. Allerdings wird die Länge und Tiefe des Dachs nicht nur nach persönlichem Empfinden definiert, sondern sie muss einem ganzzahligen Vielfachen des Deckbereichs des Dachziegels entsprechen (vorausgesetzt, man deckt das Dach mit Ziegeln). Spätestens an dieser Stelle muss man sich also für eine Dachdeckung im Allgemeinen und für den konkreten Dachziegel im Besonderen entschieden haben. 

Unsere Wahl ist auf einen Dachziegel von Jacobi und Walther gefallen, der auf den lyrischen Namen „Z10“ hört. Es handelt sich dabei um einen Tonziegel, der nach Aussage des Herstellers als der „Büffel unter den Dachziegeln“ gilt. Man hätte ihn also auch Buffalo taufen können, was allemal aussagekräftiger gewesen wäre. Aber was interessiert mich die Namensgebung von Dachziegeln …? 

Nachdem also die Dachlänge und -tiefe definiert sind geht es ans Bauen der Dachüberstände. 

Über den Dachsparren belegen wir das Dach mit Fichtenbrettern in Nut und Feder Ausführung. 

Dachunterschalung

Das Dach wird bis zu den Enden der Dachsparren mit Nut und Feder Brettern verlängert.


Damit die Dachsparren und Bretter aus Fichte farblich zu unserer geplanten Lärchenverschalung passen, recherchieren wir eine ganze Zeitlang nach geeigneten Farben, mit denen wir die Hölzer streichen können. Dabei geht es uns einerseits darum, die Holzoptik zu erhalten, was bedeutet, dass wir mit einer Lasur streichen, damit die Holzstruktur sichtbar bleibt. Zum anderen möchten wir ein ökologisch möglichst verträgliches Produkt verstreichen, das uns im Nachhinein keine Probleme mit potenziellen gesundheitlichen Belastungen beschert. 

Fündig werden wir schließlich bei der österreichischen Firma „Natural Naturfarben“, die – wie der Name schon andeutet – ökologisch unbedenkliche Produkte anbietet. Natural bietet Farben, Lacke und Kleber ausschließlich auf der Basis von Naturprodukten. Die Rezepturen und Inhaltsstoffe der Farben sind für Jedermann einsehbar, was einem das gute Gefühl gibt, nicht irgendeinem Öko-Schwindel auf den Leim zu gehen. 

Nadelholzvergrauer von Natural

Die Dachsparren nach dem einmaligen Anstrich mit Nadelholzvergrauer von Natural - noch ohne Lasur.

Wir streichen unsere Dachsparren und die Fichtenbretter für die Dachunterschalung mit Nadelholzvergrauer von Natural. Damit wollen wir die Fichtenhölzer farblich der zunehmenden Vergrauung unserer Lärchenholzverschalung anpassen. Die wird sich natürlich erst im Laufe der Zeit einstellen, aber mittelfristig haben wir damit die Gelbfärbung der Fichte in Richtung grau getrimmt, wohin sich auch unsere unbehandelte Lärchenfassade entwickeln wird. 

Während Charly und ich auf dem Dach herumturnen, um die Holzweichfaserplatten zu verlegen, betätigt sich Edith als Landstreicherin, oder besser gesagt als Brettstreicherin. Sie verpasst den Fichtenbrettern einen zweifachen Anstrich mit Nadelholzvergrauer von Natural sowie einen zweifachen Anstrich mit der transparenten Holzlasur aus gleichem Hause.

Streichen mit Nadelholzvergrauer

Edith streicht die Bretter mit Nadelholzvergrauer.

Streichen mit Nadelholzvergrauer
Die Bretter nach dem einmaligen Anstrich mit Nadelholzvergrauer.

Ein einmaliger Anstrich mit dem Nadelholzvergrauer bringt eine relativ helle Vergrauung. Wer es lieber dunkler möchte, verwendet zwei Anstriche. Durch die Lasur wird das Holz nochmals dunkler. 

Da der Nadelholzvergrauer keinen Wetterschutz bietet und wasserlöslich ist, bedarf es des zweimaligen Überstreichens mit einer transparenten Holzlasur, um das Holz dauerhaft wetterfest zu machen. 

An den Giebelseiten verlängern wir das Dach mit Dreischichtplatten. Sie müssen einen Teil der Last von der Dachlattung und den Ziegeln über dem Dachüberstand tragen und sollten schon allein deshalb üppig ausgeführt sein. 

Dreischichtplatten an den Giebelseiten

Die Giebelseiten werden mit Dreischichtplatten verlängert. 

Dachunterschalung auf einer Seite fertig

Die Dachunterschalung ist auf einer Seite des Dachs fertig. 

Frischholz sieht aus wie Altholz

Der Nadelholzvergrauer schafft eine sehr schöne Optik, durch die das frische Holz wie verwittertes Altholz aussieht.  

Damit ist das Dach fertig für die Belegung mit einer Dachunterspannbahn. Das beschreiben wir Euch im nächsten Blogbeitrag. 

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